Berlin Gesture Center | Über uns

 

 

Die Gründerinnen des Berlin Gesture Center (BGC) / Berliner Zentrum für Gestenforschung, Ellen Fricke (Technische Universität Berlin), Hedda Lausberg (Friedrich-Schiller-Universität Jena) und Cornelia Müller (Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder), sind in Lehre, Forschung und Klinik in den Fachgebieten Semiotik, Neurologie und Linguistik tätig. Zusammengeführt haben sie die gemeinsamen Fragen: Wie lassen sich kommunikative und expressive Gesten beschreiben? Welche Rückschlüsse können wir von den Gesten auf Vorstellungen, Denken und Emotionen des Sprechenden ziehen? In welcher Beziehung stehen Sprechen und die das Sprechen begleitenden Gesten? Können uns Gesten etwas zeigen, was auf der verbalen Ebene nicht mitgeteilt wird? Inwieweit bilden Gesten räumliche und zeitliche Vorstellungen ab?

Das Berlin Gesture Center ist ein Institut, das interdisziplinäre wissenschaftliche Forschung und Lehre zu gestenbezogenen Themen mit praxisbezogener Ausbildung und Beratung verbindet.

Forschung und Lehre
Aktuelle Forschungsprojekte beziehen sich auf gestische und sprachliche Metaphern, Gesten im Kulturvergleich, sprachliches und gestisches Zeigen in der Kommunikation und der Beitrag der rechten und linken Gehirnhälfte zur Gestenproduktion. Im Rahmen unseres interdisziplinären Institutes führen wir geisteswissenschaftliche und naturwissenschaftliche Ansätze zusammen. Ein gemeinsamer Fokus liegt auf der Entwicklung eines variablen, breit gefächerten Analyse-, Transkriptions- und Kodierungssystems, das Module für spezifische Fragestellungen in der Forschung sowie praxisbezogene Anwendungen bietet. Das interdisziplinäre Kolloquium des Berlin Gesture Center bietet eine Plattform für die Vorstellung von Forschungsprojekten zum Thema Gesten und die Diskussion aktueller Forschungsfragen (Interdisziplinäres BGC-Kolloquium). Seit Juni 2007 findet es in Kooperation mit dem Museum für Kommunikation Berlin statt. In den Wintersemestern 05/06 und 06/07 fanden in Kooperation mit der Arbeitsstelle für Semiotik der TU Berlin zwei Ringvorlesungen statt: „Körperbewegungen – ihre Analyse und Notation“ und „Bedeutung in Geste, Bild und Text“. Darüber hinaus bieten wir wissenschaftliche Fortbildungen zur Methodik der Gestenforschung an: Seminare und Workshops.

Seit April 2006 fördert die Volkswagenstiftung unser Forschungsprojekt "Towards a grammar of gesture" mit 975.000 Euro über den Zeitraum von drei Jahren. Nähere Informationen zu diesem Forschungsprojekt und zu aktuellen Entwicklungen und Terminen des BGC unter der Rubrik Aktuelles.

Das Berlin Gesture Center kooperiert mit verschiedenen Forschungseinrichtungen im In- und Ausland. Es ist u.a. Teil eines internationalen Netzwerkes zur Gestenforschung, zusammen mit dem Gesture Center der Universität Chicago, dem Gesture Center Nijmegen, dem Gesture Project des Max-Planck-Institutes für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig, der Stony Brook GestureFocusGroup in New York und dem im Aufbau befindlichen Gesture Lab in San Diego. Diese Zentren verfolgen das gemeinsame Ziel, die Gestenforschung als eigene Disziplin in der Forschungslandschaft zu etablieren und institutionell zu verankern.

Praxisbezogene Anwendung
Die Verbindung von Forschung und praxisbezogener Anwendung und Ausbildung ist eine wichtiger Bestandteil unseres Konzepts. Die Analyse von gestischem Verhalten hat für Lernprozesse, für kommunikative Kompetenz, insbesondere auch im interkulturellen Raum, und im klinischen Kontext für Diagnostik und Therapie weitreichende Implikationen. Insbesondere in Anbetracht des zunehmenden Informationstransfers durch visuelle Medien wird ein wissenschaftlich fundiertes Verständnis der Wirkmechanismen gestischer Kommunikation immer wichtiger. Wir bieten Fortbildungen zu Grundlagen gestischen Verhaltens in Form von Einzelberatungen und Seminaren an: Seminare und Workshops.

Wenn Sie Näheres erfahren möchten oder spezielle Interessen, Vorschläge und Wünsche haben, dann setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung.