Berlin Gesture Center in Kooperation mit
BewegungsAnalyse Skalen & Test (BAST) & KörperbildSkulpturTest (KST)
I. Einführung und Selbsterfahrung Fortbildungsreihe zertifiziert von der Ärztekammer Berlin
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Kurzbeschreibung der Workshopreihe
In dieser Workshopreihe stellen wir zwei Methoden der körperbezogenen Diagnostik
und spezifisch der Körperbilddiagnostik vor:
BewegungsAnalyse Skalen & Test ©
KörperbildSkulpturTest ©
Beide Verfahren ergänzen sich in der Diagnostik des Körpererlebens,
das sich sowohl in der Bewegung als auch in der Skulptur als geronnener
Bewegung ausdrückt. In unmittelbarerer Weise, als dies mit verbalen
diagnostischen Methoden, wie z.B. Fragebögen, möglich ist, kann mit
den beiden Verfahren Aufschluss über das Körpererleben einer Person
gewonnen werden.
BewegungsAnalyse Skalen & Test (BAST)
BewegungsAnalyse Skalen & Test (Lausberg 1997) umfasst einen Test
mit Bewegungsaufgaben und Skalen zur Analyse des Bewegungsverhaltens. Der zweiteilige,
zehnminütige Bewegungsdiagnosetest besteht aus strukturierten Bewegungsaufgaben,
die bestimmte Bewegungsfähigkeiten gezielt überprüfen und gut
zwischen Individuen differenzieren, sowie Improvisationsaufgaben, bei denen
dasspontane, individuelle Bewegungsverhalten einer Person erfassbar wird. Die
Analyse des Bewegungsverhaltens erfolgt mit operationalisierten Skalen, die
z.T. auf der Laban Bewegungsanalyse basieren (Laban 1950). Insbesondere für
Forschungszwecke wurde für die Anwendung der Skalen mit der Annotationssoftware
ELAN ein BAST-Template entwickelt www.latmpi.eu/tools/elan/thirdparty.
In einer DFG-Studie an 90 Patientinnen mit psychosomatischen Erkrankungen und 30 gesunden Probandinnen differenzierten Test und Skalen signifikant zwischen psychosomatischen Patienten und gesunden Probandinnen (Lausberg, von Wietersheim & Feiereis 1996; Lausberg 1998).
KörperbildSkulpturTest (KST)
Beim KörperbildSkulpturTest (KST) handelt es sich um einen projektiven
Test zur Erfassung des Körperbildes. Der Test wurde erstmals von der Eutonie-Pädagogin
Gerda Alexander (1978) angewandt. Sie ließ ihre Schüler mit geschlossenen
Augen menschliche Gestalten modellieren. Er wurde in der Folge von Körpertherapeut/-innen
zur Diagnose und als therapeutisches Mittel eingesetzt (Joraschky 1998; von
Arnim 2003) und erscheint als das einzige Instrument, um das bewusste
und unbewusste Körpererleben dreidimensional auszudrücken (Wadepuhl
1994). Der Proband modelliert mit geschlossenen Augen aus Ton eine menschliche
Gestalt. Der Test basiert auf derHypothese, dass bei fehlender visueller Kontrolle
das unbewusste Körpererleben zum Ausdruck gebracht werden kann. Über
dieses freie und spontan geschaffene Werk wird es dem Probanden ermöglicht,
Empfindungen und Konflikte nonverbal auszudrücken. Gefühle des Menschen
fließen sozusagen durch die Hand in das Material. Das Ergebnis wird unmittelbar
im Anschluss an das Plastizieren besprochen. Das Gespräch wird anhand eines
Leitfadens (Körperbild- SkulpturInterview, KSI) geführt, um die Auswertung
qualitativer Aspekte zu erleichtern.
Inhalte der einzelnen Workshops
Die drei in halbjährlicher Folge stattfindenden Workshops haben unterschiedliche
Schwerpunkte. Im Workshop I wird eine Einführung in die beiden
Verfahren BAST und KST gegeben. Die Schwerpunkte des Workshops liegen auf der
Entwicklung und den theoretischen Grundlagen sowie auf Selbsterfahrung mit beiden
Methoden.
Aufgabe bis Workshop II: Analyse von drei gesunden Probanden mit BAST und KST.
Im Workshop II geht es um die Anwendung von BAST und KST in der Praxis
bzw. Klinik. Befunde in BAST und KST bei verschiedenen Patientengruppen
werden vorgestellt. Ferner werden die zwischenzeitlich mit BAST und KST durchgeführten
Probanden-Analysen supervidiert.
Aufgabe bis Workshop III: Analyse von drei Patienten mit BAST und KST.
Im Workshop III wird die Anwendung von BAST und KST in der Forschung
dargelegt. Im Rahmen des Workshops sollen eigene Forschungsprojekte entwickelt
werden. Ferner erfolgt die Besprechung der zwischenzeitlich durchgeführten
Patienten-Analysen. Bei erfolgreicher Teilnahme an allen drei Workshops und
der Analyse von drei gesunden Probanden und drei Patienten erhält der Teilnehmer
ein BAST-KSTZertifikat über seine Eignung für die Anwendung der beiden
Verfahren in Praxis und Forschung.
Ein Kodiermanual und Literatur zum Thema sind Bestandteil der Workshopreihe.
Jeder Teilnehmer sollte möglichst einen Laptop zu den Workshops mitbringen.
Referentinnen / wissenschaftliche Organisatorinnen
Angela von Arnim: Dr. med., Lehrbeauftragte (Anw.) für Funktionelle
Entspannung nach M. Fuchs (FE), Ausbildung zur Körperpsychotherapeutin
bei M. Fuchs und S. Krietsch, Ausbildung zur Psychoanalytikerin in Nürnberg
und Berlin, Fachärztin für Innere und Psychosomatische Medizin, seit
Mitte 2007 niedergelassene Psychosomatikerin und Psychotherapeutin, vorher Oberärztin
der Psychosomatischen und Psychotherapeutischen Abteilung der Universitätsklinik
Erlangen, Mitglied des DKPM, Leiterin der Arbeitsgruppe Körperzeichen in
der Akademie für Integrierte Medizin (AIM), Veröffentlichungen zum
Thema Körperbezogene Therapie mit Einsatz der Körperbildskulptur.
Hedda Lausberg: Prof. Dr. med., AB Psychosomatik, Institut für Psychosoziale
Medizin und Psychotherapie, Friedrich-Schiller-Universität Jena. Tanztherapeutin
(BVT), Fachärztin für Neurologie, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie,
Psychiatrie. Habilitation in Neurologie an der Charité Berlin. Mitbegründerin
des Berlin Gesture Center. Ausbildung in Laban Bewegungsanalyse,Movement Psychodiagnostic
Inventory, Movement Signature Analysis und Nonverbal Interaction and States
Scales bei Martha Davis, N.Y. Forschungsschwerpunkte: Neuropsychologie des Bewegungsverhaltens
(Split-Brain, fMRT), behaviorale Bewegungsanalyse. Entwicklung von behavioralen
Bewegungsanalyseinstrumenten (BAST, NGCS) für klinische und neuropsychologische
Fragestellungen. Forschungsförderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft
und die Volkswagenstiftung.
Organisatorisches
Flyer
BewegungsAnalyse
Skalen & Test (BAST) & KörperbildSkulpturTest (KST), PDF
Ort
Projektron
Gneisenaustraße 2
D-10961 Berlin
Anreise
Bus: Linien 148 und 187
U-Bahn: Linien U7und U6
(U-Bahnhof Mehringdamm)
Workshop-Gebühr
pro Workshop: 250 € (ermäßigt: 150 €)
bei Buchung aller drei Workshops zusammen: 600 € (ermäßigt:
360 €)
Termine
Workshop I 30.31.01.09, 9:00 16:00 Uhr
Workshop II 13.14.03.09, 9:00 16:00 Uhr
Workshop III 11.12.09.09, 9:00 16:00 Uhr
Anmeldefristen
Workshop I bis zum 15.12.2008
Workshop II bis zum 15.01.2009
Workshop III bis zum 15.07.2009
Maximale Teilnehmerzahl
10
Anmeldung
Frau Erika Kleinen, E-Mail: eri.kleinen@uniklinikum-dresden.de