Prof. Dr. med. Hedda Lausberg: Hemisphärenspezialisierung in der Gestik, untersucht an Patienten mit kompletter und partieller Kallosotomie
Sachbeihilfe der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) LA 1249/1-2,
Laufzeit: 2 Jahre, abgeschlossen
Sachbeihilfe der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) LA 1249/1-3, Laufzeit:
2 Jahre, abgeschlossen
Sachbeihilfe der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) LA 1249/1-3, Laufzeit:
bis April 2008
Dieses Projekt untersucht, ob bestimmte Typen und Aspekte kommunikativer Gesten
in spezifischer Weise rechts- und linkshemisphärische kognitiv-emotionale
Prozesse reflektieren. Studien zur Handpräferenz bei bestimmten Gestentypen
zeigen, daß für akzentuierende, bildhafte, zeigende Gesten und Selbstberührungen
unterschiedliche Handpräferenzen bestehen. Die Bevorzugung von rechter
oder linker Hand legt eine Hemisphärenspezialisierung für die bestimmten
Gestentypen nahe. Da es bisher nicht möglich ist, Hemisphärenspezialisierung
in der Produktion spontaner und motorisch komplexer Gesten mit Brain-Imaging-Techniken
zu untersuchen, wird in diesem Projekt die o.g. Fragestellung an Split-brain-Patienten
untersucht.
Die bisherigen Ergebnisse dieses Projektes bestätigen die Hypothese, daß
bestimmte Komponenten und Typen spontaner, kommunikativer Gesten in der linken
Hemisphäre und andere in der rechten Hemisphäre generiert werden.
Split-brain Patienten bevorzugen in Interviews zum Gestikulieren spontan die
linke Hand (rechte Hemisphäre), obwohl diese bei verbaler Aufforderung
und Pantomime von Objektbebrauch dyspraktisch ist. Entgegen neuropsychologischer
und psycholinguistischer Gestik-Theorien ist die Produktion sprachbegleitender
Gesten nicht ausschließlich an Sprachproduktion gebunden, sondern in spezifischer
Weise auch mit nicht-sprachlichen, visuo-konstruktiven und emotionalen, Prozessen
assoziiert. Die Ergebnisse zur Hemisphärenspezialisierung bei kommunikativen
Gesten sind bedeutsam für die Entwicklung therapeutischer Konzepte in der
neuropsychologischen Rehabilitation von Patienten mit unilateraler Hirnschädigung,
insbesondere von Aphasikern, und für die Analyse gestischen Verhaltens
in der Psychotherapie.
Doktorand:
Hong Phan, Berlin
Wissenschaftliche Hilfskraft:
Sedinha Teßendorf, Berlin
Studentische Hilfskräfte:
Janka Bryova, Berlin
Michael Rost
Frühere studentische Hilfskräfte:
Monique Lindeman
Sanne de Wit