Interdisziplinäres BGC-Kolloquium
veranstaltet vom Berlin Gesture Center in Kooperation mit

 

Vortrag von Katharina Hogrefe (Entwicklungsgruppe klinische Neuropsychologie (EKN), Klinikum München-Bogenhausen):

Gestik bei Patienten mit linkshemisphärischer Hirnschädigung / Gestures of patients with left hemisphere brain damage

 

Freitag, 18. April 2008, 19 Uhr , Projektron, Gneisenaustr. 2, 10961 Berlin-Kreuzberg (U-Bahnhof Mehringdamm)

 

 

Patienten mit Hirnschädigung und konsekutiven Sprachstörungen (Aphasien) können Gestik im Alltag häufig nicht optimal zur Verständigung einsetzen, obwohl sie auf nonverbale Kommunikationsmittel angewiesen sind. Die Gründe hierfür bleiben unklar. Eine kontrovers diskutierte Möglichkeit ist, dass die Gliedmaßenapraxie, die häufig als begleitende neuropsychologische Störung der Bewegungsplanung bei den aphasischen Patienten auftritt, einen Einfluss auf die Gestik hat.

In diesem Vortrag wird eine Studie vorgestellt, in der ein möglicher Einfluss der Apraxie auf die Gestik von schwerst aphasischen Sprechern untersucht wurde. Dabei wurden die von den Patienten in einer Nacherzählaufgabe produzierten Gesten zum einen hinsichtlich ihrer formellen Diversität und zum anderen hinsichtlich ihrer Verständlichkeit ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass die apraktischen Patienten weniger verschiedene und schlechter verständliche Gesten produzierten.

Der Vortrag ist in deutscher Sprache.

 


Many patients with left hemisphere brain damage and consecutive language impairment (aphasia) are unable to use gesture in an efficient way for everyday life conversation even though they have to rely on nonverbal means of communication. The reasons remain unclear. A possible impact of limb apraxia is discussed controversely. Limb apraxia is a neuropsychological disorder of movement planning which occurs concomitantly with aphasia in many patients with left brain damage.

In this talk, a study is presented which investigated the impact of limb apraxia on gesturing in severe aphasic speakers. Patients were asked to retell short video clips. The gestures were analysed with respect to their formal diversity and with respect to their intelligibility. These analyses revealed that patients with apraxia produced less diverse as well as less understandable gestures.

The presentation will be in German.