Berlin Gesture Center | Interdisziplinäres BGC-Kolloquium

 

Vortrag von Irene Mittelberg:

Metonymic Tendencies in Gesture and Cubism | Metonymische Tendenzen in Gestik und Kubismus

Freitag, 23. Juni 2006, 19 Uhr, Boltzmannstr. 3 (Raum 1105), 14195 Berlin (U-Bahnhof Thielplatz)

 

 

Inspired by Peirce’s (1955) concepts of similarity and contiguity, Jakobson (1956) viewed metaphor and metonymy as two major modes of association, interacting in most processes of signification. Drawing on diverse languages, aphasic disorders, and the visual arts, he argued that certain poets and art schools exhibit a tendency for either the metonymic or metaphoric style: Cubism appears metonymic and Surrealism metaphoric in nature. This talk presents a comparative study of gesture and Cubism. It proposes several metonymic modes that seem to play a role in gestural sign formation (Bouvet 2001; Müller 1998), the relation between signs, and between the gesturers’ hands and the objects they seem to manipulate. Gesture and Cubism are further compared regarding the signs’ schematicity, polysemy, and mobility, and questions of indirect reference and pragmatic inferencing are addressed.
The talk will be given in English.


Auf Peirces (1955) Begriffen der Ähnlichkeit und Kontiguität aufbauend, verstand Jakobson (1956) Metapher und Metonymie als zwei zentrale Assoziationsmodi, die in den meisten bedeutungsstiftenden Prozessen interagieren. Er zeigte mit Rückgriff auf verschiedene Sprachen, Aphasien, und visuelle Künste, dass bestimmte Dichter und Kunstrichtungen jeweils metonymische oder metaphorische Tendenzen aufwiesen: Kubismus sei vorwiegend metonymischer und Surrealismus metaphorischer Natur. Der Vortrag basiert auf einer komparativen Studie von Gestik und Kubismus und zeigt verschiedene metonymische Modi auf, die in der gestischen Zeichenkonstitution (Bouvet 2001; Müller 1998), der Beziehung zwischen Zeichen und auch zwischen gestikulierienden Händen und imaginären Objekten eine Rolle zu spielen scheinen. Zudem werden gestische und kubistische Zeichen hinsichtlich ihrer Schematizität, Polysemie, und Mobilität verglichen und Aspekte der indirekten Referenz und pragmatischen Inferenz angesprochen.
Der Vortrag ist in englischer Sprache.